Strahlemann

Bei Abrissarbeiten am Atommeiler in Stade wurde nun radioaktiv belastete Kondensn?sse entdeckt. Seit Februar haben Messungen immer wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen gef?hrt.

Exponentiell abnehmend?

Und nur so aus Neugier: Kondenswasser ist ja jetzt nicht als so persistent bekannt wie, sagen wir, antarktische subglaziale Seen aus der Kreidezeit. Es ist also kurz vorher irgendwo verdunstet. Vielleicht sollte man da auch nochmal nachgucken.

Hamburger Abendblatt

Nicht?ffentliche Kur

In Bad Reichenhall sind die Tapeten an den W?nden geblieben:

[?] dass das Kurhaus von einer Veranstaltungsagentur unter dem Betreff „Maskenball f?r Erwachsene“ als nicht?ffentliche Veranstaltung gebucht worden sei. Zudem sei bei den Vertragsverhandlungen kein fragw?rdiger Aspekt der Veranstaltung ersichtlich gewesen.

Auch nach Lekt?re des Artikels und Vergegenw?rtigung der weiteren mutma?lichen Umst?nde ist kein fragw?rdiger Aspekt der Veranstaltung ersichtlich.

Aber nat?rlich eine fragw?rdige Haltung der bayerischen Staatsorgane im Hinblick darauf, was Erwachsene in gegenseitigem Einvernehmen unter Ausschlu? der ?ffentlichkeit miteinander machen.

?Entweihung der Gem?uer?. Man glaubt es nicht.

S?ddeutsche

Regierung terminieren

Denn am k?nftigen Gro?flughafen BER fehlt bislang ein angemessener Platz f?r die Regierenden: Der neue Terminal ist nur f?rs normale Volk vorgesehen. Schr?g gegen?ber, auf der anderen Seite der n?rdlichen Start- und Landebahn (siehe Grafik), soll ein neuer, moderner Regierungsterminal entstehen; aber der existiert bis heute nur als Computersimulation.

Vielleicht sollte man das Problem mal von der ganz anderen Seite angehen: Wenn wir die Regierung auch durch eine Computersimulation ersetzen, kommt mir das derzeit nicht wie ein R?ckschritt vor.

Spiegel Online

Gerede

Ole von Beust hat Beziehungen:

Ole von Beust und ein junger, blonder Mann. [?] der neue Freund des Ex-B?rgermeisters?

Die „Bild-Zeitung“ fragte nach, und der 55-j?hrige Beust best?tigte: „Wir leben zusammen.“

[?] Die Reporter bohrten weiter: Und wie ist das mit dem Altersunterschied? Der neue Lebenspartner ist immerhin 36 Jahre j?nger. Wenn ein Mann mit einer deutlich j?ngeren Frau zusammenlebt, gibt es doch auch sofort Gerede. Wie ist das denn bei Schwulen?

?berraschung: Gibt auch Gerede.

L?cheln, bitte!

Geplant ist ein System zur Bewertung der hygienischen Verh?ltnisse in der Gastronomie:

Sollen Verbraucher durch Smileys sofort sehen, wie es um die Hygiene von Kneipen und Restaurants steht? Was in D?nemark lange ?blich ist, planen Ministerin Aigner und ihre L?nderkollegen nun auch f?r Deutschland.

Jetzt lachen wir alle einmal ganz herzlich und warten ab, was in einem Vierteljahr davon noch ?brig ist. Mein Tip: Die unkommentierten Me?werte der letzten Untersuchung werden ab 2018 auf einem DIN-A5-Blatt auf der Innenseite der Kellert?r ausgeh?ngt, zum Durchlesen mu? man sich einen Tag vorher anmelden und Beleuchtung ist selber mitzubringen.

Update 17.09.2010:

Die ersten Detaillierungen werden bekannt:

Um aber Verwirrungen zu vermeiden, wollen Bund und L?nder bis Ende des Jahres ein einheitliches Konzept vorlegen, mit dem Restaurants bundesweit bewertet werden k?nnen. [?] Dabei sei es nicht notwendig, dass die Kennzeichnung nach d?nischem oder Berliner Vorbild mit Smiley-Piktogrammen lachender und weinender Gesichter erfolge, erkl?rte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) [?]. Entscheidend sei, dass die Informationen verst?ndlich und aktuell seien und dass die Darstellung der Ergebnisse einheitlich sei.

Die Smileys sind also schonmal vom Tisch. Mein Tip stimmt bis jetzt noch.

Der baden-w?rttembergische Verbraucherminister Rudolf K?berle (CDU) sagte, ein verbindliches System, das die Ergebnisse der Lebensmittel?berwachung transparent mache, werfe neue rechtliche Fragen auf. Diese sollten schnellstm?glich und ohne gro?en juristischen Aufwand gekl?rt werden.

Super Plan! Diese l?stigen rechtlichen Aspekte werden sowieso immer ?berbewertet. Und wenn man sich um sowas vorher k?mmert, kann ja hinterher keiner das System vom Markt klagen, und diese Option darf man ja nicht gef?hrden.

5%-H?rde verfehlt

Ilse Aigner verteilt Backrezepte:

Allerdings war in den vergangenen Wochen spekuliert worden, dass Lebensmittel teurer werden k?nnten – unter anderem wegen eines russischen Exportverbots f?r Weizen [?]. Aigner erkl?rte jedoch, dass h?here Lebensmittelpreise kaum seri?s zu begr?nden seien. ?Der Getreideanteil an einer Semmel betr?gt gerade vier Prozent. [?]?

Wir wollen doch mal hoffen, Getreide ist der Hauptbestandteil und wir reden nicht von der Semmel, sondern von ihrem Preis.

Genau hinh?ren!

Das Gesundheitsministerium h?rt die Signale:

Die Krankenkassen erwarten f?r 2010 ein riesiges Finanzloch [?] Der stellvertretende Vorstandschef der AOK Baden-W?rttemberg [?] h?lt einen Fehlbetrag von bis zu acht Milliarden Euro f?r denkbar [?] sprach sogar von bis zu elf Milliarden Euro.

Das Gesundheitsministerium wies die ?Kassandra-Rufe? zur?ck.

Liebes Gesundheitsministerium, wissen wir auch ganz genau, was Kassandra-Rufe sind? Und sind wir immer noch sicher, da? wir die meinen?

Inselhumor

In England ist eine neue Arbeitsteilung geplant:

Gro?britannien: Privatfirmen sollen Fingerabdr?cke f?r Biometrie-Ausweise erfassen

Also ? nichts gegen englischen Humor, aber nun wird’s langsam zur Boulevardkom?die.

Oder wollen nach den Datensicherheitserfahrungen der Vergangenheit die Beh?rden lieber gleich von Anfang an nichts damit zu tun haben?

Offenbar aus Kostengr?nden erw?gt Home Secretary Jacqui Smith nun, die Erfassung von Fingerabdr?cken k?nftig in Postfilialen, Apotheken, Fotol?den oder Drogerien durchf?hren zu lassen.

Oder bei OBI?

„W?hrend die beteiligten Firmen von einer erh?hten Besucherfrequenz profitieren, k?nnen Kunden ihre biometrischen Merkmale kurzerhand beim Shopping registrieren lassen“, erl?utert Innenministerin Smith die Vorz?ge ihres Plans [?]

Und wo doch diese Datens?tze schon beim Erfassen so praktisch dicht nebeneinanderliegen, k?nnte man sie doch auch gleich in eine einzige Datenbank …?

Hoppla! Hoffentlich habe ich jetzt englische Wirtschaftsunternehmen nicht auf dumme Gedanken gebracht!

[?] und versichert gleichzeitig, dass die Enrollment-Vorg?nge einer „strengen Kontrolle durch das Ministerium“ unterl?gen.

Einmal pro Woche holt ein Kurier einen USB-Stick mit den Daten ab und f?hrt mit der U-Bahn ins Ministerium?

Vielleicht Morgenthau?

Konzepte zum Anschieben der Wirtschaft:

Warum Deutschland keinen „Marshall-Plan“ braucht

Vielleicht, weil nicht gerade ein Weltkrieg vorbei ist?

Die j?ngste Idee dazu stammt vom nordrhein-westf?lischen Ministerpr?sidenten J?rgen R?ttgers. Der CDU-Politiker brachte einen „Deutschlandfonds“ ins Spiel. Versehen hat er ihn mit dem plakativen Label eines „Marshall-Plans“.

Ah, eine Politiker-„Metapher“. Na gut, der ist? Jurist, da mu? er sich nicht mit Geschichte auskennen.

Spiegel Online

Nochmal nachrechnen

Die Hamburger FDP guckt in den Sparstrumpf:

Selten ist ein Landesverband so abgewatscht worden wie die Parteif?hrung der FDP gestern Abend. [?] die Revisoren stellten dem F?hrungsgremium [?]? ein vernichtendes Urteil aus.

„Die ?bersicht ?ber den Haushalt ist im ersten Quartal dieses Jahres verloren gegangen“ [?] noch vier Tage vor der Wahl von einem ?berschuss in H?he von 64 000 Euro [?] im Nachhinein [?] ein Defizit von 55 000 Euro aus“ [?] dass das Controlling in den letzten Wahlkampftagen nicht funktioniert hat“, lautet der schwerwiegende Vorwurf des Revisors. „Man dachte, man habe noch einen Puffer, aber der war schon gegessen.“ [?] „eine handvoll“ Ausgaben gegeben, die nicht beschlossen waren und f?r die es keine finanzielle Vorsorge gab.

In der finanziellen Notlage ist die Hamburger FDP einmal mehr auf Hilfe der Bundespartei angewiesen. [?] dass mit der Bundes-FDP ein Kreditrahmen von bis zu 80 000 Euro vereinbart worden ist. „Der Kredit ist eine schwere Belastung f?r die Partei, aber es ist grunds?tzlich falsch, von Insolvenz zu sprechen“

Und das sind also die Leute, die st?ndig behaupten, die ?Sozis? k?nnten nicht mit Geld umgehen?

Offensichtlich vergeblich hatte Parteichef Fock zu Beginn des Parteitags an die Geschlossenheit der FDP appelliert: „Die Menschen drau?en verstehen nicht, wie wir uns gegenseitig zur Schnecke machen.“

?Schnecke? ist nicht die Vokabel, die mir dabei einf?llt.

200 Mio and counting ?

Auf der Zielgeraden drehen sie noch einmal richtig auf:

Das f?r Freitag geplante und dann abgesagte Krisentreffen zwischen Vertretern des Senats und des Baukonzerns Hochtief sollte kl?ren helfen, um wie viel das Projekt teurer wird [?]. Im Gespr?ch sind 100 bis sogar 200 Millionen Euro.

Im letzteren Fall w?ren sie dann also bei 440 Millionen angekommen. Ich revidiere meinen Tip und bin jetzt neugierig, ob sie die halbe Milliarde noch in diesem Jahr schaffen ? ist ja noch ?ber ein Quartal Zeit.

Zugegeben, es k?nnte auch passieren, da? pl?tzlich gar kein Geld mehr ben?tigt wird, weil die ganze Nummer mit Pauken und Trompeten (tut mir leid, der Kalauer ist nicht zu vermeiden) komplett untergeht. Aber wenigstens herrscht inzwischen auch eine wenig ?berraschende Einigkeit, wer die Zeche zahlt:

und welche zus?tzlichen Belastungen auf die Steuerzahler zukommen

Unter den Zuschauern macht sich ungl?ubiges Staunen breit ? Das ist also das gro?e, langgeh?tete Geheimnis. Wer h?tte das nur je gedacht?

Und Senatorin von Welck ist jetzt bestimmt erst so richtig ba? erstaunt, wie unheimlich kompliziert es ist, so ein tolles, gro?es H?uschen zu bauen.

Abendblatt

Extra harmonisch

Die Elbphilharmonie birgt ?berraschungen:

Elbphilharmonie wird noch teurer

Die Vision: Einer der prunkvollsten Konzerts?le Europas und ein neues Wahrzeichen der Hansestadt. Die Realit?t: Das Prestigeobjekt Elbphilharmonie verschlingt immer mehr Geld. Im November 2006 sprach man noch von 37,3 Millionen Euro zus?tzlich. Jetzt kommen nochmal 100 Millionen Euro dazu.

[?] nach jetzigem Stand rund 340 Millionen Euro. Der Rundfunksender NDR 90,3 berichtete am Mittwoch zudem, dass die Bauarbeiten ein halbes Jahr hinter den Planungen zur?ck seien.

Neeiiiiiin! Wie konnte Frau von Welck sich nur so t?uschen? Aber ich hatte schon so eine leichte Ahnung. Man k?nnte jetzt Wetten anbieten: Schaffen die bis 2011 die halbe Milliarde? Ich schlaf‘ nochmal dr?ber, dann geb‘ ich einen Tip ab.

Ab jetzt ist es mir eine eigene Kategorie wert.

Abendblatt