Wenn der Euro weiter wackelt …

Europas Schuldenkrise entfacht eine Diskussion über eine gemeinsame Wirtschaftspolitik. Der Vorsitzende der Euro-Zone, Jean-Claude Juncker, fordert eine engere Koordination zwischen den Staaten – Deutschlands EU-Kommissar Oettinger will den Stabilitätspakt neu aufrollen.

(Spiegel Online)

Ach, Pipifax. Einfach noch eine Währungsreform hinterher, wir haben ja Übung, dann kann man sich auch gleich einen anständigen Namen ausdenken – „Batzen“ fände ich ganz gut. Und erstmal dürfen nur die mitspielen, die wirklich einen beweisbar langfristig stabilen Haushalt, … äh, … hm.

Also jedenfalls eine, wo auch die Scheine nationale Rückseiten haben, ich nehm’ das alles erst wieder ernst, wenn Bach da irgendwo drauf ist. Vorne können ja die Baustile bleiben, aber dann will ich auch 2- und 1-Batzen-Scheine, um zu sehen, was denen für Prä-Antike einfällt, und einen Tausender, weil mich der kommende Baustil auch interessiert.

Gipfeltreffen

Die Bergsteiger Benedikt B?hm und Sebastian Haag wollen innerhalb einer Woche zwei Achttausender bezwingen. F?r die Strecke dazwischen nehmen sie das Mountainbike.

Zugegeben, durchaus mal eine zwecktreffende Verwendung dieser Produktsparte, die ansonsten ja so sinnvolle Verbreitung und Anwendung findet wie ihr motorisiertes Pendant, der Gel?ndewagen.

(Andererseits – auch betonierte Innenst?dte ohne Gef?lle sind im weiteren und engeren Sinne Gel?nde …)

Aber: ist f?r sowas inzwischen nicht eher ein Hochseil ?blich? Mit Mt Everest und Lhotse w?ren da auch zwei hinreichend benachbarte Locations verf?gbar. Und eine Woche w?rde es dann auch nicht dauern f?r die zweieinhalb Kilometer.

Spiegel Online

H?rner voraus!

Oktoberfest kommt erst noch. Trotzdem Zwischenfall auf der Theresienwiese:

„Um sich freie Bahn zu verschaffen, lief die Kuh mit den H?rnern voran auf eine 28 Jahre alte Joggerin zu ?“, teilte die Polizei mit.

Das ist umso bemerkenswerter, da K?he ja bekanntlich ansonsten mit dem Euter voran angreifen.

Spiegel Online

Nicht?ffentliche Kur

In Bad Reichenhall sind die Tapeten an den W?nden geblieben:

[?] dass das Kurhaus von einer Veranstaltungsagentur unter dem Betreff „Maskenball f?r Erwachsene“ als nicht?ffentliche Veranstaltung gebucht worden sei. Zudem sei bei den Vertragsverhandlungen kein fragw?rdiger Aspekt der Veranstaltung ersichtlich gewesen.

Auch nach Lekt?re des Artikels und Vergegenw?rtigung der weiteren mutma?lichen Umst?nde ist kein fragw?rdiger Aspekt der Veranstaltung ersichtlich.

Aber nat?rlich eine fragw?rdige Haltung der bayerischen Staatsorgane im Hinblick darauf, was Erwachsene in gegenseitigem Einvernehmen unter Ausschlu? der ?ffentlichkeit miteinander machen.

?Entweihung der Gem?uer?. Man glaubt es nicht.

S?ddeutsche

Gerede

Ole von Beust hat Beziehungen:

Ole von Beust und ein junger, blonder Mann. [?] der neue Freund des Ex-B?rgermeisters?

Die „Bild-Zeitung“ fragte nach, und der 55-j?hrige Beust best?tigte: „Wir leben zusammen.“

[?] Die Reporter bohrten weiter: Und wie ist das mit dem Altersunterschied? Der neue Lebenspartner ist immerhin 36 Jahre j?nger. Wenn ein Mann mit einer deutlich j?ngeren Frau zusammenlebt, gibt es doch auch sofort Gerede. Wie ist das denn bei Schwulen?

?berraschung: Gibt auch Gerede.

L?cheln, bitte!

Geplant ist ein System zur Bewertung der hygienischen Verh?ltnisse in der Gastronomie:

Sollen Verbraucher durch Smileys sofort sehen, wie es um die Hygiene von Kneipen und Restaurants steht? Was in D?nemark lange ?blich ist, planen Ministerin Aigner und ihre L?nderkollegen nun auch f?r Deutschland.

Jetzt lachen wir alle einmal ganz herzlich und warten ab, was in einem Vierteljahr davon noch ?brig ist. Mein Tip: Die unkommentierten Me?werte der letzten Untersuchung werden ab 2018 auf einem DIN-A5-Blatt auf der Innenseite der Kellert?r ausgeh?ngt, zum Durchlesen mu? man sich einen Tag vorher anmelden und Beleuchtung ist selber mitzubringen.

Update 17.09.2010:

Die ersten Detaillierungen werden bekannt:

Um aber Verwirrungen zu vermeiden, wollen Bund und L?nder bis Ende des Jahres ein einheitliches Konzept vorlegen, mit dem Restaurants bundesweit bewertet werden k?nnen. [?] Dabei sei es nicht notwendig, dass die Kennzeichnung nach d?nischem oder Berliner Vorbild mit Smiley-Piktogrammen lachender und weinender Gesichter erfolge, erkl?rte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) [?]. Entscheidend sei, dass die Informationen verst?ndlich und aktuell seien und dass die Darstellung der Ergebnisse einheitlich sei.

Die Smileys sind also schonmal vom Tisch. Mein Tip stimmt bis jetzt noch.

Der baden-w?rttembergische Verbraucherminister Rudolf K?berle (CDU) sagte, ein verbindliches System, das die Ergebnisse der Lebensmittel?berwachung transparent mache, werfe neue rechtliche Fragen auf. Diese sollten schnellstm?glich und ohne gro?en juristischen Aufwand gekl?rt werden.

Super Plan! Diese l?stigen rechtlichen Aspekte werden sowieso immer ?berbewertet. Und wenn man sich um sowas vorher k?mmert, kann ja hinterher keiner das System vom Markt klagen, und diese Option darf man ja nicht gef?hrden.

Vorratsdatenspeicherung

Die Telekom hat bekanntlich ein bi?chen rumgeschn?ffelt:

F?lle von Fehlverhalten m?ssten aufgekl?rt werden und harte Konsequenzen nach sich ziehen. „Die aktuellen Vorw?rfe, wenn sie sich bewahrheiten, widersprechen klar unserem Verst?ndnis von Datenschutz.“

Und gegebenfalls, m?glicherweise, unter Umst?nden, vielleicht auch geltendem Recht?

Die Telekom habe 240.000 korrekt arbeitende Mitarbeiter, die sein Vertrauen genie?en w?rden.

Die waren auch nicht das Problem ?

Spiegel Online

Die Garage bleibt zu!

Spiegel online hat revolution?re Tips zur Spritkostensenkung:

  • 1. Teil: Schmerzstillende Mittel f?r geplagte Autofahrer
  • 2. Teil: Tanken bei den europ?ischen Nachbarn
  • 3. Teil: Fr?hes Hochschalten spart Sprit
  • 4. Teil: Im Verkehrsfluss mitschwimmen
  • 5. Teil: Motor ?fters abschalten
  • 6. Teil: Ballast abwerfen
  • 7. Teil: Reifendruck checken, Reifen auswechseln
  • 8. Teil: Stromverbrauch drosseln
  • 9. Teil: Billigste Tankstelle heraussuchen

Tja, der entscheidende fehlt:

0. Teil: Karre einfach mal stehenlassen.

Und f?r alle die, die gequ?lt aufschreien, sie w?rde ihren Blechhaufen aber nun mal ?brauchen?: Falsche Antwort, Leute. Brauchen tut ihr Wasser, Luft, Nahrung und (je nach Breitengrad und kultureller Auspr?gung) Kleidung. Was in 90% der F?lle vermutlich gemeint ist, ist ?Ich will aber im Namen meiner pers?nlichen Bequemlichkeit eine erhebliche Menge Geld ausgeben.?. Das ist in Ordnung, soll jeder machen, wie er will oder kann, aber ?brauchen? ist das nicht!

Spiegel Online

Ged?chtnis

Die Welt erinnert sich, jedenfalls ungef?hr:

„Experimente verboten“ ? das Plakat auf dem Flur der CDU-Fraktion im hessischen Landtag huldigt noch dem fr?heren Bundeskanzler Konrad Adenauer und seinem legend?ren Ausspruch.

Der damalige Slogan lautete ?Keine Experimente!?, aber heutzutage reicht es offenbar schon, wenn man sich an historische Umst?nde nur grob sinngem?? erinnert. Das ist gerade bei Zitaten vielleicht etwas gewagt, aber wer w?rde denn auch noch Recherche verlangen wollen?

Die Welt

Generation 40

Der Sozialdezernent von Gie?en ?ber Wellness in Hessen vor 40 Jahren:

Die Toilette im Garten musste er sich selber bauen, das Holz zum Heizen selber hacken, auf flie?endes Wasser muss er ganz verzichten: Das Jugendamt des Landkreises Gie?en hat einen gewaltt?tigen Jugendlichen in ein Erziehungscamp nach Sibirien geschickt – f?r neun Monate.

[?]

Der Jugend- und Sozialdezernent des Landkreises Gie?en, Stefan Becker, sagte der „S?ddeutschen Zeitung“, die Verh?ltnisse vor Ort entspr?chen „etwa dem Stand wie bei uns vor 30 oder 40 Jahren“.

Ich bin 30-40 Jahre alt, und obwohl ich aus der westwestwestwestf?lischen Provinz stamme, kann ich mich deutlich daran erinnern, mit zwei auch heute noch handels?blichen Keramik-WCs aufgewachsen zu sein, die mit hervorragend flie?endem Wasser betrieben wurden, das bei Bedarf in einem anderen Raum sogar warm zu K?rperpflegezwecken zur Verf?gung stand. Wir nannten das ?Badezimmer?, sowas war auch seinerzeit in den mir bekannten Industrienationen gesellschaftlicher Standard, und ich frage mich, wo Herr Becker aufgewachsen sein mag.

Spiegel Online

Hallo? Hallo?

Eine Juristin besteht auf der freien Entfaltung des Ellenbogens:

Anw?ltin klagt gegen HandyVerbot am Steuer

Christiane Y?ksel wurde schon vier Mal erwischt

Rechtsanw?ltin Christiane Y?ksel (42) telefoniert gerne beim Autofahren, [?] und will das Handyverbot kippen. Sie glaubt: „Das verletzt mein Grundrecht auf freie Entfaltung der Pers?nlichkeit!“

Von Freisprechanlagen h?lt die promovierte Juristin gar nichts: „Teuer und umst?ndlich.“

Tja, In Recht promoviert und nix gelernt. Es w?re schon einiges gewonnen, wenn diese ganzen selbsternannten Retter der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des Rechtsstaates den Artikel 2, den sie so gerne mi?brauchen, einfach mal zu Ende lesen w?rden. Der geht nach dem Komma n?mlich noch weiter. Das gilt ?brigens auch f?r die Nichtraucherschutzgegner, die mit diesem Totschlagargument genauso gerne hirnhaltlos um sich schlagen!

Man kann gespannt sein, wann die Dame Zebrastreifen, Ampeln und die rechts-vor-links-Regel in Grund und Boden klagt.

Mopo

Lauter!

MTV sucht f?r seine European Music Awards noch telegenes Publikum, hat aber ein Problem mit dem Sendetermin:

Im freien Verkauf gab es in diesem Jahr ?berhaupt keine Eintrittskarten f?r die „EMAs“, bei denen unter anderen Justin Timberlake und Beyonc? mehrfach nominiert sind. Grund ist der Termin. Allerheiligen ist laut bayerischem Feiertagsgesetz ein sogenannter stiller Tag. ?ffentliche Unterhaltungsveranstaltungen sind nur dann erlaubt, „wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist“.

Kein Problem:

Die ?brigen 3000 Karten sollen an Fans vergeben werden. Dies geschieht laut MTV ?ber Verlosungen, Sonderaktionen – ein Sponsor hat etwa einen Schreiwettbewerb in verschiedenen Filialen veranstaltet

Es soll sich um wirklich ganz ernstes Schreien handeln.

Spiegel online

Auf der Insel wird ?berwacht

In Gro?britannien wird ja gerne als st?rkstes Unterscheidungsmerkmal der eigenen freien Gesellschaft zu einem Polizei- und ?berwachungsstaat wie Deutschland das Fehlen von verpflichtenden Identit?tsdokumenten (vulgo: Personalausweis) herangezogen. Da? im K?nigreich die weltweit h?chste Dichte an ?ffentlichen ?berwachungskameras herrscht, ?

Gro?britannien ist eines der f?hrenden L?nder, was die Einf?hrung von ?berwachungstechnologie betrifft. An der Spitze liegt das Land bei der Dichte an ?berwachungskameras. Jetzt will man auch fl?chendeckend das Stra?ennetz mit Kameras ausstatten, mit denen Fahrzeuge automatisch erkannt werden k?nnen, um Kriminellen die Benutzung von Stra?en zu verwehren.

?, f?llt in diesem Zusammenhang oft unter den Tisch. Aber das macht alles nix, denn:

80 Prozent der britischen ?berwachungskameras liefern keine brauchbaren Bilder

?berdies sei die Mehrzahl der Kameras nicht dort installiert, wo sie dazu geeignet w?ren, Straftaten oder Anschl?ge zu entdecken oder zu verhindern.

Probleme ergeben sich f?r die Polizei auch aus der Vielzahl der digitalen Bildformate und inkompatiblen Systeme. Zudem liefern die vielen Kameras, mit denen Gro?britannien ?berzogen ist, eine Flut von Bildern, die gar nicht mehr gesichtet werden kann.

So kann man die Privatsph?re nat?rlich auch sch?tzen. Aber irgendjemand mu? das f?r einen untragbaren Zustand gehalten haben, denn nun werden andere technische Saiten aufgezogen:

Britische Schule testet RFID-Chips in der Schulkleidung

Pionier ist die Schule mit einem Projekt, bei dem der Aufenthaltsort von Sch?lern durch Chips, die in ihren Schuluniformen eingen?ht sind, von den Lehrern festgestellt werden kann.

Unterst?tzt wird der Schuldirektor von einem Sprecher des Kinder-, Schul- und Familienministeriums, der allerdings deutlich macht, dass man landesweit plant, RFID-Chips einzusetzen.

Die Schulen in dem Gebiet h?tten gro?es Interesse an den Chips signalisiert, da die Regierung im n?chsten Jahr ein computerbasiertes Registrierungssystem mit Internetzugriff f?r die Eltern einf?hren will.

Personalausweise gibt?s aber tats?chlich keine. Selbstbild gerettet.

Heise/Telepolis: 1 2 3 4 5 6 7