Hamstern war’s nicht

Auch der baden-w?rttembergische Wirtschaftsminister kann nicht mit Geld umgehen:

Bef?rchtungen, man k?nne die Nullverschuldung angesichts der wachsenden Beanspruchung des Haushalts aufgeben, teilt Pfister nicht. ?Aktion Eichh?rnchen ist ein Markenzeichen dieser Landesregierung?, will hei?en, man sorge (?wie jede gute schw?bische Hausfrau?) in guten Zeiten vor, lege Geld auf die hohe Kante, um dann in Krisenzeiten ?via Konjunkturpaket? dieses Geld einzusetzen.

Wenn man es denn wiederfindet.

Wie ich schon sagte, sind Eichh?rnchen als Methaperntr?ger in Sachen Vorsorge und Planungssicherheit denkbar ungeeignet. Sie vergraben ihre N??chen, sie finden vielleicht die H?lfte davon wieder und das per Geruch. F?r den ministeriellen Umgang mit Geld w?rde ich mir eine andere Vorgehensweise w?nschen. Es bleibt dabei: Politiker sind als Metaphernbenutzer ungeeignet.

Aber wen wundert’s ? der Mann ist nun mal? in der FDP.

Vielleicht Morgenthau?

Konzepte zum Anschieben der Wirtschaft:

Warum Deutschland keinen „Marshall-Plan“ braucht

Vielleicht, weil nicht gerade ein Weltkrieg vorbei ist?

Die j?ngste Idee dazu stammt vom nordrhein-westf?lischen Ministerpr?sidenten J?rgen R?ttgers. Der CDU-Politiker brachte einen „Deutschlandfonds“ ins Spiel. Versehen hat er ihn mit dem plakativen Label eines „Marshall-Plans“.

Ah, eine Politiker-„Metapher“. Na gut, der ist? Jurist, da mu? er sich nicht mit Geschichte auskennen.

Spiegel Online

Vorsichtig fahren!

Die CSU l??t ihre H?uptlinge unbeaufsichtigt metaphorisieren:

Und Beckstein erg?nzte: „Wir sind uns v?llig einig, dass die Frage Links ein massives Thema ist, aber nicht alleiniges Thema.“ Die CSU werde in ihrem Wahlkampf „noch einiges an Gas zulegen“.

Und dann geben sie noch etwas Kohle und damit will man dann Tempo nachlegen.

Abendblatt

Anr?chig

Die CSU hat zu einem von der Bundeskanzlerin ausdr?cklich akzeptierten Kompromi? noch etwas nachzukarten beizutragen:

CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer ?u?erte Zweifel, ob es bei dem zu Grunde liegenden Tarifabschluss mit rechten Dingen zugegangen sei: „Die ganze Sache riecht“, sagte er. „Da muss man sehen, ob das politisches Gammelfleisch ist.“

Als CSU-Politiker sollte man in Sachen Gammelfleisch vielleicht besser die Klappe halten.

ZDF

Es geht doch noch bl?der.

Der Berliner Finanzsenator hamstert ?

Der Finanzsenator liebt plastische Vergleiche

Thilo Sarrazin (SPD) hat sich bei den flauschigen Nagetieren einiges abgeschaut. „Wir machen es wie die Eichh?rnchen: Man wei? nicht, wie hart der Winter wird – und nur die N?sse, die man gesammelt hat, hat man sicher“, sagte er gestern. Und wenn der knochentrockene Finanzsenator seine Finanzplanung bis 2011 mit Metaphern aus dem Tierreich umschreibt, ist die Botschaft klar: Das Schlimmste ist ?berstanden.

Nein, das Schlimmste kommt in der Regel dann, wenn ein Politiker den Mund aufmacht und versucht, plastisch oder ? noch schlimmer ? komisch zu sein.

Erstens: Eichh?rnchen merken sich nicht, wo sie ihren Kram verbuddeln, sie finden ihn, wenn ?berhaupt, nach Geruch wieder und auch dann nur die H?lfte dessen, was versteckt wurde. Nicht die Sorte Vergleich, die ich zu einer Finanzpolitik gezogen haben m?chte, aber der Senator mu? schon selbst wissen, was er f?r ein Blech redet.

Zweitens: Die andere H?lfte bleibt infolgedessen dort, wo sie einst versteckt wurde und f?hrt gegebenenfalls durch Keimung und Wachstum zur Bereicherung der Waldlandschaft. Wenn wir schon bei mi?gl?ckten Metaphern sind, w?re das eine prima Gelegenheit, diesen Effekt als langfristige Kapitalzunahme durch Verzinsung hinzustellen. Ich m?chte allerdings nicht in Senators Haut stecken, wenn sp?ter der Rechnungshof fragt, wie das Geld verschwinden konnte und schwarzgeldsuchende Staatsanw?lte, warum stattdessen merkw?rdige Ertr?ge auftauchen.

Drittens: Eichh?rnchen sind mitnichten Vegetarier. Wenn sie keine N?sse kriegen, pl?ndern sie auch schon mal Vogelnester. Die Metapher finde ich f?r finanzpolitische Budgetplanung jetzt mal gar nicht so mi?gl?ckt, halte es aber f?r m?glich, da? sich nun Finanzpolitiker eher unwohl f?hlen.

Wie ich schon sagte: Finger weg von Metaphern, liebe Politiker! Wer als knochentrocken gilt, sollte dabei bleiben.

TAZ

So bl?d, da? es wehtut

Der kleine Volker probiert eine Pointe:

Kauder empfiehlt M?ntefering Harry Potters Zauberschule

[?] Es sei eine „unm?gliche Verkn?pfung“, die H?he der Hartz-IV-Bez?ge mit der Forderung nach einem Mindestlohn zu verbinden, so Kauder. [?] M?ntefering solle „in Harry Potters Zauberschule gehen“, wenn er immer wieder sein Zauberwort „Mindestlohn“ gebrauche, so Kauder.

Es ist an der Zeit, da? Vollzeitpolitikern unter Androhung von K?rperstrafen verboten wird, ihre uns?glichen und peinlichen Versuche, originell oder gar komisch zu sein oder sich an die Durchschnittsbev?lkerung ranzuwanzen, indem sie versuchen, irgendwelche Schlagw?rter, die sie f?r en vogue halten, weil sie sie k?rzlich in der Boulevardpresse aufgeschnappt haben, hilflos und willk?rlich in ihren Wortdurchfall zu integrieren, in aller ?ffentlichkeit vorzunehmen.

F?r die Zukunft: Bitte das mit den Metaphern gar nicht erst versuchen und ansonsten ?fter mal die Fresse halten! ?berla?t das In-die-Pfanne-Hauen von Politikern doch bitte versierten Kabarettisten.

(Anmerkung: Ich bin kein expliziter Harry-Potter-Apologet, die B?cher sind ganz nett, aber hier tats?chlich nur der Aufh?nger f?r die st?mperhaften ?bungen eines erfolglosen M?chtegernkomikers.)

Aber machen wir doch mal da weiter, wo der kleine Volker aufgeh?rt hat und gucken, was passiert. Was ihm mangels Lekt?re schonmal entgangen zu sein scheint, ist, da? Harry Potter zu den Guten geh?rt. Was die Gruppe seiner Gegenspieler zu den B?sen macht, die nat?rlich einen Anf?hrer haben. Frau Merkel mag ?ber den Lady-Voldemort-Vergleich nun vielleicht nicht so begeistert sein, aber das macht mal unter Euch aus. Alles klar, Wormtail?

Spiegel Online