Die US-amerikanischen Republikaner sind derzeit etwas hilflos:
Haben die Konservativen die neue Zeit nicht verstanden?
Ist das nicht ein systemimmanentes Problem von Konservativismus?
Die US-amerikanischen Republikaner sind derzeit etwas hilflos:
Haben die Konservativen die neue Zeit nicht verstanden?
Ist das nicht ein systemimmanentes Problem von Konservativismus?
Die Mannschaftsaufstellung wird immer besser:
SPD-Generalsekret?r Hubertus Heil sagte in Kiel: ?Es gibt ?berhaupt keinen Zweifel, dass Ralf Stegner zur A-Klasse der Politik in Deutschland geh?rt.?
Die A-Klasse ist das Einstiegsmodell der Produktpalette von Mercedes-Benz. Falls etwas wie ?erstklassig?, ?1-A? oder ?Klassenbester? gemeint gewesen sein sollte, hat Herr Heil ein Anschaulichkeitsproblem.
Die CSU hat zu einem von der Bundeskanzlerin ausdr?cklich akzeptierten Kompromi? noch etwas nachzukarten beizutragen:
CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer ?u?erte Zweifel, ob es bei dem zu Grunde liegenden Tarifabschluss mit rechten Dingen zugegangen sei: „Die ganze Sache riecht“, sagte er. „Da muss man sehen, ob das politisches Gammelfleisch ist.“
Als CSU-Politiker sollte man in Sachen Gammelfleisch vielleicht besser die Klappe halten.
Die New Yorker Opern wollen gut miteinander auskommen:
Der Pariser Opernintendant G?rard Mortier, der ab September 2009 an die New York City Opera wechselt, will aus der US- Metropole das gr??te Opernzentrum der Welt machen.
?Ich habe mit dem Leiter der Metropolitan Opera, Peter Gelb, eine Art Versailler- Vertrag abgeschlossen. Ich werde nicht gegen die Met rivalisieren, sondern versuchen, ein erg?nzendes Programm zu schaffen?, sagte der Belgier [?]
Nun ist der Versailler Vertrag nicht gerade als Musterbeispiel stabiler und respektvoller internationaler Koexistenz auf Basis multilateraler Konsultationen bekannt geworden. Man fragt sich, ob man nicht eine Pr?fung in geschichtlichen Grundkenntnissen verlangen sollte, bevor fachfremde Auskenner (Dr. Mortier hat Jura gelernt, was das ganze noch origineller macht) versuchen, historische Vergleiche zu ziehen.
J?rgen R?ttgers ?ber Versicherungen:
Der CDU-Politiker erneuerte auch seine Kritik an der Arbeitsmarktreform Hartz IV. ?Es ist f?r niemanden verst?ndlich, dass jemand, der jahrelang in die Versicherung eingezahlt hat, nach einem Jahr Arbeitslosigkeit das Gleiche erh?lt wie jemand, der kaum Beitr?ge geleistet hat.?
Bei der FTD m??ten doch ein paar Leute arbeiten, die sich mit Finanzdienstleistungen auskennen. H?tten die dem R?ttgers nicht vorher mal erkl?ren k?nnen, was das ganz, ganz, ganz grundlegende Funktionsprinzip einer Versicherung ist?
Harry Potter ist zu teuer:
Einige handsignierte ?Harry Potter?-B?cher werden demn?chst versteigert. Bis zum Auktionstermin werden die wertvollen St?cke an einem ungew?hnlichen Ort verwahrt.
[?] Die B?nde liegen nun im Gef?ngnis der Polizeistation Huntly im Nordosten Schottlands.
Die Potter-B?nde sowie ein Brief von Rowling, in dem sie die Echtheit ihrer Autogramme best?tigt, sollen f?r die Wohlt?tigkeitsorganisation Books Abroad versteigert werden. Diese hatte die schottische Clydesdale Bank gebeten, die signierten Ausgaben bis zu dem Auktionstermin am 19. September aufzubewahren. Die Bank lehnte dies mit der Begr?ndung ab, sie sei f?r so wertvolle Gegenst?nde nicht versichert.
[?] Der Auktionswert jedes der sieben Potter- B?nde wird auf mindestens 30.000 Euro gesch?tzt
Eine Bank, der die Aufbewahrung von gut 200000 ? wegen Unterversicherung zu riskant ist?? Was stimmt da nicht mit dem britischen Bankenrecht?
Die CDU mag nicht vor den Folgen des Rauchens warnen:
SPD-Politiker wollen mit gr?sslichen Bildern auf Zigarettenp?ckchen vor dem Rauchen warnen. Doch bei Unions-Gesundheitspolitikern st??t der Vorschlag auf scharfe Ablehnung. Ihr Argument: Schon die jetzigen Warnhinweise zeigten wenig Wirkung.
Von den j?ngsten Vorschl?gen [?] h?lt der CDU-Gesundheitspolitiker wenig. „Ich glaube nicht, dass das eine Wirkung zeigen wird“
Aha? Soso? Es ist also sinnlos, Ma?nahmen, die angeblich nicht wirken, zu versch?rfen? K?nnte das mal jemand dem Innenminister verraten?
„F?r wie dumm h?lt Herr Professor Lauterbach eigentlich die Menschen“, erregt sich Zylajew. „Die Kompanie der G?ngeler, die die Menschen bis in den letzten Winkel ihrer pers?nlichen Freiheit eingreifen wollen, meldet sich alle paar Wochen zu Wort“, attackierte er den j?ngsten Vorsto? aus der SPD.
Die will halt dem Sch?uble das Feld nicht alleine ?berlassen. Wird Herr Zylajew eigentlich schon von einem Bundestrojaner ?berwacht?
Der Berliner Finanzsenator hamstert ?
Der Finanzsenator liebt plastische Vergleiche
Thilo Sarrazin (SPD) hat sich bei den flauschigen Nagetieren einiges abgeschaut. „Wir machen es wie die Eichh?rnchen: Man wei? nicht, wie hart der Winter wird – und nur die N?sse, die man gesammelt hat, hat man sicher“, sagte er gestern. Und wenn der knochentrockene Finanzsenator seine Finanzplanung bis 2011 mit Metaphern aus dem Tierreich umschreibt, ist die Botschaft klar: Das Schlimmste ist ?berstanden.
Nein, das Schlimmste kommt in der Regel dann, wenn ein Politiker den Mund aufmacht und versucht, plastisch oder ? noch schlimmer ? komisch zu sein.
Erstens: Eichh?rnchen merken sich nicht, wo sie ihren Kram verbuddeln, sie finden ihn, wenn ?berhaupt, nach Geruch wieder und auch dann nur die H?lfte dessen, was versteckt wurde. Nicht die Sorte Vergleich, die ich zu einer Finanzpolitik gezogen haben m?chte, aber der Senator mu? schon selbst wissen, was er f?r ein Blech redet.
Zweitens: Die andere H?lfte bleibt infolgedessen dort, wo sie einst versteckt wurde und f?hrt gegebenenfalls durch Keimung und Wachstum zur Bereicherung der Waldlandschaft. Wenn wir schon bei mi?gl?ckten Metaphern sind, w?re das eine prima Gelegenheit, diesen Effekt als langfristige Kapitalzunahme durch Verzinsung hinzustellen. Ich m?chte allerdings nicht in Senators Haut stecken, wenn sp?ter der Rechnungshof fragt, wie das Geld verschwinden konnte und schwarzgeldsuchende Staatsanw?lte, warum stattdessen merkw?rdige Ertr?ge auftauchen.
Drittens: Eichh?rnchen sind mitnichten Vegetarier. Wenn sie keine N?sse kriegen, pl?ndern sie auch schon mal Vogelnester. Die Metapher finde ich f?r finanzpolitische Budgetplanung jetzt mal gar nicht so mi?gl?ckt, halte es aber f?r m?glich, da? sich nun Finanzpolitiker eher unwohl f?hlen.
Wie ich schon sagte: Finger weg von Metaphern, liebe Politiker! Wer als knochentrocken gilt, sollte dabei bleiben.
Komischerweise gibt es keine universellen Ratschl?ge zu Bewerbungen:
In den Regalen t?rmen sich die Bewerbungs-Ratgeber. Jeder Experte wei? es besser und gibt einen anderen Tipp. Aber nie werden die Personalrecruiter gefragt, die Dutzende Bewerbungen am Tag lesen.
Und fragt man sie dann doch, sind sie sich nicht einig und jeder gibt einen anderen Tip. Jemand ?berrascht?
Der kleine Volker probiert eine Pointe:
Kauder empfiehlt M?ntefering Harry Potters Zauberschule
[?] Es sei eine „unm?gliche Verkn?pfung“, die H?he der Hartz-IV-Bez?ge mit der Forderung nach einem Mindestlohn zu verbinden, so Kauder. [?] M?ntefering solle „in Harry Potters Zauberschule gehen“, wenn er immer wieder sein Zauberwort „Mindestlohn“ gebrauche, so Kauder.
Es ist an der Zeit, da? Vollzeitpolitikern unter Androhung von K?rperstrafen verboten wird, ihre uns?glichen und peinlichen Versuche, originell oder gar komisch zu sein oder sich an die Durchschnittsbev?lkerung ranzuwanzen, indem sie versuchen, irgendwelche Schlagw?rter, die sie f?r en vogue halten, weil sie sie k?rzlich in der Boulevardpresse aufgeschnappt haben, hilflos und willk?rlich in ihren Wortdurchfall zu integrieren, in aller ?ffentlichkeit vorzunehmen.
F?r die Zukunft: Bitte das mit den Metaphern gar nicht erst versuchen und ansonsten ?fter mal die Fresse halten! ?berla?t das In-die-Pfanne-Hauen von Politikern doch bitte versierten Kabarettisten.
(Anmerkung: Ich bin kein expliziter Harry-Potter-Apologet, die B?cher sind ganz nett, aber hier tats?chlich nur der Aufh?nger f?r die st?mperhaften ?bungen eines erfolglosen M?chtegernkomikers.)
Aber machen wir doch mal da weiter, wo der kleine Volker aufgeh?rt hat und gucken, was passiert. Was ihm mangels Lekt?re schonmal entgangen zu sein scheint, ist, da? Harry Potter zu den Guten geh?rt. Was die Gruppe seiner Gegenspieler zu den B?sen macht, die nat?rlich einen Anf?hrer haben. Frau Merkel mag ?ber den Lady-Voldemort-Vergleich nun vielleicht nicht so begeistert sein, aber das macht mal unter Euch aus. Alles klar, Wormtail?
Die K?lner CDU zum geplanten Bau einer Moschee:
Auf einem Parteitag wollen die Christdemokraten morgen ihre Haltung zur geplanten Moschee im Stadtteil Ehrenfeld neu er?rtern. [?] So soll der Bau deutlich kleiner ausfallen. Der bislang geplante Kuppelbau mit den zwei 55 Meter hohen Minaretten sei f?r die K?lner CDU nicht akzeptabel.
Wieso? Hat man in K?ln schlechte Erfahrungen mit gro?en Sakralbauten?
Die 1948 theoretisch vorhergesagte und zehn Jahre sp?ter experimentell nachgewiesene Kraft dr?ckt zwei im Vakuum befindliche Platten zusammen, sofern sich diese nur wenige Nanometer voneinander entfernt befinden. „Das Nichts ?bt eine Kraft aus“ – so beschreibt der M?nchner Physiker Harald Lesch den paradoxen Casimir-Effekt.
Die Kraft entsteht, weil zwischen den beiden Platten weniger Vakuumfluktuationen auftreten, also weniger Teilchen- und Antiteilchen-Paare aus dem Nichts entstehen. Von au?en dr?cken somit mehr Teilchen gegen die Metallplatten als von innen, was den Druckunterschied erkl?rt.
Der Effekt war also durch die Theorie erkl?rbar und vorausgesagt, wurde experimentell best?tigt und verf?gt sogar ?ber eine popul?rwissenschaftlich nachvollziehbare Erkl?rung (was bez?glich Quantentheorie selten genug passiert).
Welcher Teil von ?paradox? wurde da jetzt nicht verstanden?
Passantenz?hlungen zur Beliebtheit von Innenst?dten ergaben:
Die Z?hlung zwischen 13 und 14 Uhr ergab jedenfalls 10 485 Passanten in der M?nckebergstra?e. Im Durchschnitt der Vorjahre von 2000 bis 2006 waren es noch 6630 gewesen.
und
Demnach hat Hamburgs wichtigste Einkaufsstra?e im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugelegt. Allerdings: Gez?hlt wurde am 12. Mai – als Hamburg Hafengeburtstag feierte und Zigtausende Touristen in der Stadt waren.
Was aber offenbar keinen daran hindert, trotzdem weiter mit diesen Zahlen anzugeben.
Bundesweit wurde in Hunderten Einkaufsstra?en gez?hlt. Die Schildergasse in K?ln ist wie in den Vorjahren die belebteste Stra?e: Dort waren 14 265 Passanten.
Hat man da vielleicht am 19. Februar gez?hlt? Das w?re Rosenmontag gewesen.
Jetzt m??te eigentlich noch eine Meldung aus Paris drankommen, der zufolge man am 14. Juli imposant viele Menschen auf der Avenue des Champs Elys?es gez?hlt habe. Zwar auff?llig viele Milit?rs darunter, aber auf solche Kleinigkeiten kommt’s ja nun nicht an.
Zur m?glichen Einf?hrung einer City-Maut in Hamburg macht sich auch der Verkehrssenator Gedanken:
Nach Auffassung Gedaschkos ist die Einf?hrung einer City-Maut ohnehin „schwierig, weil alle Autobahnen quer durch Hamburg gehen“, wie er gegen?ber dem Abendblatt bekr?ftigte.
Hallo? Hat der mal in der letzten Zeit (so 10-30 Jahre) auf einen Stadtplan geschaut?
Die A 1 macht eine weite Linkskurve und schleicht sich durch ein Industriegebiet vorbei weiter nach L?beck, die A 7 mogelt sich in einer Entfernung von 4 km (nach Westen) und 30 m (nach unten) durch den Tunnel und macht nordelbisch noch einen sch?nen Bogen ums Zentrum, bevor es nach D?nemark weitergeht; die A 24 h?rt in Horn einfach auf, die A 23 in Eidelstedt, die A 25 in Moorfleet und die A 255 in Hammerbrook.
Wenn der wissen will, wie es aussieht, wenn Autobahnen ?quer durch? die Stadt f?hren, empfehle ich einen Blick ins Ruhrgebiet. Recherche ist ohnehin h?ufiger hilfreich, als man als Politiker denken mag.
Auch der Vorstand hat was dazu zu sagen:
Am Tag des Transformator-Brandes fiel auch das Vattenfall-AKW Brunsb?ttel nach einem Kurzschluss aus. Anschlie?end wurden in beiden F?llen nach und nach mehrere Pannen und Ungereimtheiten bekannt.
Vattenfall-Vorstand Rauscher r?umte Informationspannen ein.
Mein lieber Herr Vorstand, den ?Informationspannen? sind ein paar astreine technische Pannen und fehlerhafte Ma?nahmen vorausgegangen. Nur, falls das inzwischen jemand vergessen haben sollte.
Dies rechtfertige aber nicht eine ?Kampagne? von Atomkraftgegnern und ?politische Angriffe?, um die Zuverl?ssigkeit und Sachkunde von Vattenfall in Frage zu stellen.
Doch, ganz genau das rechtfertigt das! Erst den Kram nicht im Griff haben, dann in einer Krisensituation Fehler machen und anschlie?end so wenig wie m?glich dar?ber publik werden lassen sind keine Beweise von Zuverl?ssigkeit und Sachkunde. Ganz im Gegenteil, und schon haben wir eine astreine Rechtfertigung.
Zur Klarstellung (sicher ist sicher ?): Mit Krisensituation ist das urspr?ngliche technische Tohuwabohu gemeint und nicht, wie man dieses anschlie?end unter den Teppich zu kehren versucht – inklusive der darauf folgenden PR-Katastrophe.